Der Trend in Richtung Social Web scheint auf den ersten Blick unaufhaltbar. Jedes Unternehmen, das etwas auf sich hält, zwitschert und postet, was das Zeug hält, um in Kontakt mit Kunden und anderen Zielgruppen zu treten. Eine große Anzahl beschäftigt eigens hierfür Social Media Manager. Ein Corporate Blog wird trotz großen Potenzials eher selten in Betracht gezogen - dennoch haben sie während der letzten Jahre eine deutliche Aufwertung erfahren und bilden heute, zusammen mit der Social Media Präsenz und der Unternehmenswebsite, das Zentrum der Online-Kommunikation. Nur mittels eines Corporate Blogs lässt sich wirklich umfangreicher Content generieren und verwalten, was im Social Web nur bedingt möglich ist.
Um ein Corporate Blog aufzubauen, zu betreiben und dessen volles Potenzial nutzen zu können, bedarf es viel Ausdauer und vor allem eines gewissen Know-hows. Im Folgenden haben wir für Sie die grundlegenden Regeln und Arbeitsweisen des Corporate Bloggings zusammengefasst.
Ihr Unternehmen ist bereits in diversen sozialen Netzwerken vertreten und eine umfangreiche Website gibt es noch dazu, warum sollten Sie also zusätzlich noch ein Blog einführen? Ein Corporate Blog bietet tatsächlich einige Vorteile gegenüber anderen gängigen Kommunikationskanälen. Es dient sowohl der externen, als auch der internen Kommunikation. Studien haben gezeigt: Auch Mitarbeiter sind durchaus regelmäßige Leser der Unternehmensblogs! Weitere große Vorteile eines selbstständig gehosteten Blogs sind die gestalterische Freiheit, deutlich mehr Platz und eine unkomplizierte Verwaltung mit vielen nützlichen Features zur Bewerbung Ihrer Artikel. Bestenfalls ermöglicht das Corporate Blog einen authentischen Blick hinter die Kulissen Ihres Unternehmens und bietet Ihren Zielgruppen die Möglichkeit, mit Ihnen in den Dialog zu treten. Ein gut aufgestelltes Blog trägt zudem positiv zu Ihrem Suchmaschinenranking bei!
Umfragen zu den Erwartungen an ein Corporate Blog kamen zu klaren Ergebnissen: Ein Blog lebt von relevanten und authentischen Inhalten. Pressemitteilungen, Werbetexte und den gängigen Marketing Content will hier niemand sehen. Relevant sind echte Stories aus dem Unternehmens- und Produktionsalltag, Hintergrundwissen und Erfahrungsberichte von Mitarbeitern aller Hierarchiestufen - viel Mehrwert für die Leser also. Sowohl die Zielsetzung als auch die inhaltliche Gestaltung Ihres Blogs sollte sich dennoch auch nach den Zielen des Unternehmens richten und in das Kommunikationskonzept eingegliedert werden, damit eine gewisse Einheitlichkeit und somit die Wiedererkennbarkeit gewahrt wird.
Ein erfolgreiches Blog verlangt zweierlei: ein gutes Konzept und vor allem Zeit. Der Zeit- und Personalaufwand wird häufig unterschätzt. Bevor Sie überhaupt mit der Erstellung der ersten Inhalte beginnen können, müssen Sie sich darüber im Klaren sein, wofür Ihr Blog überhaupt steht, wen Sie ansprechen und worüber Sie berichten wollen. Insofern Sie nicht von Beginn an Einzelkämpfer sind - bilden Sie ein Redaktionsteam, verteilen Sie die anfallenden Aufgaben und planen Sie Prozesse. Wer bearbeitet welches Thema? Wann wird gepostet? Wer liest Korrektur? Fragen, die Sie bereits vor Inbetriebnahme Ihres Blogs klären sollten. Grundsätzlich raten wir Ihnen, besonders wenn Sie im Team arbeiten, zur Erstellung eines Redaktionsplans, der den Inhalt, die Bearbeitung und die Veröffentlichung der Artikel circa zwei bis drei Wochen im Voraus regelt. Bei wichtigen, unvorhersehbaren Anlässen und Entwicklungen sollte eine spontane Umstellung des Redaktionsplans dennoch möglich sein, ohne die gesamten Arbeitsprozesse zu gefährden. Zu Beginn sollte das Blog bereits einen Grundstock von 5-10 Artikeln aufweisen, das erleichtert den Start und lässt erste Besucher nicht ins Leere laufen. Zwei neue Artikel pro Woche gelten als ideal. Viele private und öffentliche Blogs legen sich sogar auf bestimmte Tage zur Veröffentlichung der Beiträge fest. Statistisch gesehen wird dienstags am meisten und am Wochenende am wenigsten veröffentlicht.
Die Gestaltung der Blogartikel an sich ist fast genauso wichtig wie deren Inhalt. Grundsätzlich gilt hier: besser zu kurz als zu lang. Ein kurzer Artikel mit aktuellen und relevanten Inhalten wird oft dankbarer angenommen als ein Artikel, bei dem der Leser lange scrollen muss. Die Aufmerksamkeitsspanne ist bei digitalen Medien erwiesener Maßen deutlich geringer als bei Printmedien. Leiten Sie Ihre Blogeinträge mit einem kurzen Teaser ein, um Ihren Lesern klar zu machen, um was es geht und ihr Interesse zu wecken. Strukturieren Sie die Artikel durch Absätze und Zwischenüberschriften - eine wahre Erleichterung für die Augen. Eingestreute Fotos und Videos lockern die Textwüsten und bieten interessante Abwechslung. Der Google Keyword Planner oder diverse andere Tools zur Keywordrecherche helfen Ihnen zudem beim SEO-gerechten Schreiben. Am Ende eines Artikels wird empfohlen, Ihre Leser durch Fragen und Aufforderungen zur Interaktion einzuladen und Ihren Blog somit dialogischer zu gestalten. Bereits vorhandene Social Media Kanäle Ihres Unternehmens bieten eine hervorragende Basis, um Ihre Stakeholder auf neue Blogeinträge aufmerksam zu machen.
Zusammenfassend bleibt zu sagen, ein erfolgreiches Blog entsteht nicht von heute auf morgen. Übung macht den Meister - das gilt auch beim Corporate Blogging. Planen Sie dennoch genügend Zeit ein und erwarten Sie nicht sofort glorreiche Erfolge. Content Themenfindung, Recherche und das Schreiben an sich werden nach und nach zum Alltag und gehen schneller von der Hand. Diverse Monitoring Tools helfen Ihnen herauszufinden, welche Inhalte, Themen, Bilder oder Autoren am besten bei Ihren Lesern ankommen. Sehen Sie Feedback nicht als Kritik, sondern als Chance Ihren Blog kontinuierlich zu verbessern. Rückmeldungen Ihrer Leser und Stakeholder beweisen, dass Ihre Artikel bei ihnen Interesse und Emotionen geweckt haben. Ein gut durchdachtes Corporate Blog trägt nicht nur nachhaltig zur Unternehmensreputation bei, sondern bietet auch seinen Lesern einen Mehrwert!