Umsatz steigern mit Adwords: In 3 Schritten zur Remarketing Kampagne

von Michael Klamerski

Über 95 Prozent der Websitebesucher springen nach dem ersten Besuch einer Seite ab, ohne einen Kauf oder eine Transaktion durchzuführen. Hier gehen Ihnen und ihrem Unternehmen Umsätze verloren! Um diese potenziellen Kunden zu erreichen, bedient man sich im Suchmaschinenmarketing dem sogenannten Remarketing. Was Remarketing genau ist und wie Sie eine Remarketing Kampagne für Ihre Website erstellen, lesen Sie in diesem Artikel.

Was ist Remarketing?

Beim Remarketing handelt es sich um eine technische Möglichkeit, den potenziellen Kunden, welcher Ihre Website zuvor besucht hat, auf anderen Plattformen erneut anzusprechen. Dadurch wird dieser an Ihre Website bzw. Ihr Produkt erinnert. Dabei kann der Interessent in einem für ihn relevanten Umfeld angesprochen werden. Der Remarketing Prozess läuft nach folgendem Schema ab:

Zunächst kommt der Besucher auf eine Internetseite, zum Beispiel in Ihren Online Shop. Er schaut sich nur um, kauft aber nichts und verlässt Ihre Seite wieder. Dabei wird ein Cookie erzeugt und beim User gespeichert, mit dessen Hilfe dieser eindeutig identifiziert werden kann. Dieses Cookie wird bei dem Werbenetzwerk hinterlegt, in unserem Fall ist das Google. Mithilfe dieses Cookies kann der Nutzer eindeutig auf anderen Seiten identifiziert werden, um ihm auf diese Weise Anzeigen zu der eben besuchten Seite anzuzeigen. Im besten Fall erinnert sich der Nutzer an Ihre Website, kommt über die Anzeige darauf zurück und schließt eine Transaktion ab.

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Wieso Remarketing?

Doch wieso sollten Sie eine derartige Remarketing Kampagne schalten? Statistisch gesehen brechen 95% der User beim ersten Besuch eine Transaktion ab. Außerdem steigt die Aufmerksamkeit des Konsumenten bei Marken oder Produkten, die er davor schon einmal gesehen hat. Durch die Wiedererkennung lassen sich die Klickraten und damit die Besucherzahlen der eigenen Seite signifikant steigern.

Remarketing Kampagne anlegen

Lernen Sie in den folgenden Schritten, wie Sie als Online Marketing Manager eine Remarketing Kampagne mit Hilfe von Google Adwords erstellen.

Remarketing Code generieren

Zunächst benötigen Sie einen sogenannten Remarketing Code. Dies ist ein kleines Stück Code, den Sie auf die Website einbauen, für welche Sie die Kampagne erstellen möchten.

Gehen Sie wie folgt vor:

1) Loggen Sie sich unter https://ads.google.com/ein.

2) Navigieren Sie über „gemeinsam genutzte Bibliotheken“ auf „Zielgruppe“ – „Remarketing einrichten“.

3)  Geben Sie die Mailadresse der Person ein, an die der Code geschickt werden soll. Im besten Fall ist dies die Person, welche den Code auch auf der Website einbauen wird.

Remarketing Liste anlegen

Im zweiten Schritt benötigen Sie sogenannte Remarketing-Listen, welche die Grundlage für Ihre Kampagne sind. Loggen Sie sich dazu in Ihrem Google Adwords Konto ein, klicken Sie danach auf „Verwalten“ – „Remarketing Listen“ und wählen Sie „neue Remarketingliste“. Hier können Sie nun Interessen hinterlegen. Die Liste muss der entsprechenden Kampagne, welche Sie bewerben möchten, zugeordnet werden.

Nun wählen Sie den Remarketing Typ aus und erstellen bei Bedarf einen Besucherfilter, welcher auf Ihren Analyticsdaten basiert. Seien Sie nicht verwundert, wenn die Liste noch keine Nutzer enthält. Ihre Website benötigt zunächst einige Besucher, um die Liste zu füllen. Um eine Remarketing Kampagne starten zu können, brauchen Sie mindestens 100 Besucher in 30 Tagen. Dies ist in der Regel jedoch schnell erreicht.

Remarketing Kampagne anlegen

Um eine Kampagne anzulegen, wählen Sie in Ihrem Google Adwords Konto eine neue Kampagne aus. Aus strategischen Gründen empfiehlt es sich, als Kampagnentyp „nur Displaynetzwerk“ auszuwählen. Geben Sie der Kampagne einen eindeutigen Namen, mit dem Sie die Kampagne später identifizieren können. Als Typ der Kampagne wählen Sie „Remarketing“ aus – dies ist für die späteren Einstellungen wichtig. Nun legen Sie einen Schwerpunkt fest,  zum Beispiel "Klicks auf Ihre Anzeige". Der Schwerpunkt kann variieren, je nachdem worin Ihr persönliches Ziel besteht.

Legen Sie nun den Cost per Click fest, den Sie maximal bereit sind auszugeben, wenn jemand auf Ihre Werbeanzeige klickt. Dabei können Sie zwischen automatischem CPC und festgelegtem CPC wählen. Im Sinne der Kostenkontrolle bietet es sich an, einen fixen CPC zu wählen. Danach legen Sie fest, wie viel Budget Sie pro Tag für diese Kampagne ausgeben möchten.

Wählen Sie nun die Anzeigenrotation. Um zu prüfen, welche Anzeigen erfolgreich sind, ist es zu empfehlen, die Rotation leistungsunabhängig zu gestalten – so können Sie erfolgreiche Anzeigen weiter schalten und klickschwache Anzeigen aus der Kampagne ausschließen. Unter "Frequency Capping" können Sie einstellen, wie oft ein Nutzer Ihre Anzeige pro Tag maximal angezeigt bekommt. Es bietet sich an, diese Option zu nutzen, da sich der Nutzer sonst schnell genervt oder verfolgt fühlen kann, wenn er Anzeigen Ihres Unternehmens zu oft sieht.

Wählen Sie nun die Schaltungsmethode der Anzeige – hier empfiehlt sich die beschleunigte Schaltung. Danach legen Sie fest, wie lange Ihre Kampagne laufen soll. Wählen Sie im letzten Schritt Ihre zuvor angelegte Remarketingliste aus. Im letzten Schritt erstellen Sie die eigentlichen Werbeanzeigen für Ihre Adwords-Kampagne. Texten Sie verschiedene Varianten, um diese gegeneinander testen zu können. Im Anzeigentitel empfiehlt es sich, den USP Ihres Produktes anzupreisen. Bauen Sie im Textfeld darunter eine konkrete Call-to-Action Aufforderungen ein, wie zum Beispiel „Jetzt kaufen“, „Jetzt Mitglied werden“ etc. erstellen Sie die Kampagne. Sobald diese durch Google geprüft ist, werden Ihre Anzeigen geschaltet.

Geschafft! Sie haben Ihre erste Remarketing Kampagne mithilfe von Google Adwords erstellt. Sobald Ihre Kampagne einige Zeit gelaufen ist, sollten Sie daran gehen, selbige zu überprüfen und zu optimieren. Schauen Sie sich an, welche Anzeigen besonders gut funktionieren und welche eine geringe Klickrate aufweisen. Entfernen Sie Anzeigen mit geringer Klickrate und investieren Sie das dadurch gesparte Budget in die Topperformer. Wenn Ihre Kampagne sehr lange läuft, müssen Sie sich in regelmäßigen Abständen fragen, ob Ihre Werbemittel und Zielgruppenansprache noch aktuell ist, denn Nutzer gewöhnen sich sehr schnell an bekannte Werbemittel. Dadurch sind diese irgendwann genervt oder nehmen die Werbeanzeigen einfach nicht mehr wahr.

Remarketing Formen

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, wie Sie Remarketing betreiben können. Im Folgenden gehen wir auf die unterschiedlichen Methoden näher ein.

Display Remarketing

Beim Display Remarketing bildet die Basis das komplette Google Display Netzwerk (GDN). Dieses beinhaltet sowohl Banner- als auch Textanzeigen auf unterschiedlichsten Websites. Sie können auswählen, wie die Kampagne ausgerichtet werden soll. Dabei kann zum Beispiel nach Geografie, Wohnort, Endgerät usw. eingegrenzt werden. Ihre Remarketingliste muss für diese Form mindestens 100 Personen/Cookies enthalten. Mit dem Display Remarketing haben Sie die maximale Reichweite für Ihre Kampagne. Damit bietet diese Form sich als erster Schritt an.

Search Remarketing

Beim Search Remarketing erhält der Nutzer zu seiner Suchanfrage passende Anzeigen auf Google. Sie benötigen hierfür eine Remarketingliste mit mindestens 1000 Personen/Cookies

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Facebook & Youtube Remarketing

Das Facebook & Youtube Remarketing hat sozialen Charakter. Hier kann die Kommunikation mit dem Nutzer sehr gut auf emotionaler Ebene ablaufen. Bei Facebook steuern Sie Ihre Remarketing Kampagne über separate Tools wie zum Beispiel dem Facebook Power Editor. Beim Youtube Remarketing handelt es sich im Prinzip um einen spezialisierten Teilbereich des Google Display Netzwerkes. Mit beiden Formen können Nutzer kanalübergreifend angesprochen werden.

Analytics Remarketing

Als letzte Möglichkeit gibt es noch das Analytics Remarketing. Dies ist mit Abstand die detaillierteste Art, eine Remarketing Kampagne zu erstellen. Hiermit können auf Basis der Google Analytics Daten hochdifferenzierte und individualisierte Zielgruppen angesprochen werden. Hier benötigen Sie genau wie beim dynamischen Display Remarketing eine Liste von 100 Personen/Cookies. Als Beispiel können Sie nur diejenigen Nutzer ansprechen die mindestens 120 Sekunden auf Ihrer Website waren, dabei mindestens 4 Seiten angeklickt haben, Produkt B angesehen haben und aus Köln kommen. Als weiteres Beispiel können Sie Nutzern, die während des Check-out Prozesses abgesprungen sind, einen exklusiven Rabatt einräumen. Die Möglichkeiten sind immens.

Sie verfügen nun über das grundlegende Handwerkszeug, eine Remarketing Kampagne mit Google AdWords anzulegen und zu verwalten. Weiteres tiefgreifendes und fundiertes Expertenwissen bietet unsere Online Marketing Manager Weiterbildung.

FAQs: Remarketing

Welche Werbemöglichkeiten bietet Google Ads?

Google Ads bietet Ihnen verschiedenste Werbemöglichkeiten. Ein Beispiel hierfür sind Suchanzeigen: Diese tauchen in den Google-Suchergebnissen auf, wenn User im Web nach relevanten Begriffen suchen. Erkennbar sind diese Anzeigen an dem Vermerk "Anzeige" oder "Gesponsert". Außerdem ist es möglich, Anzeigen auf einzelnen Webseiten zu schalten, welche Displayanzeigen genannt werden. Des Weiteren bietet Google Ads Videoanzeigen, die vor, während oder nach YouTube-Videos abgespielt werden. Möchten Sie Personen in Ihrem örtlichen Umfeld ansprechen, eignen sich lokale Anzeigen, die in Google Maps oder den Google-Suchergebnissen ausgespielt werden. Weitere Werbemöglichkeiten finden Sie hier: Google Ads Funktionen

Was kostet eine Google Ads Kampagne?

Google Ads ist eine sogenannte Auktionsplattform. Das bedeutet, mit der Anzahl und Gebotsfreude der Konkurrenten verändern sich die Klickpreise. Infolgedessen lässt sich nicht pauschalisieren, wie hoch die genauen Kosten sind. Zudem beeinflusst ihr gewähltes Keyword den Preis - insbesondere wenn es sehr relevant ist und zahlreiche Mitbewerber das Keyword ebenfalls verwenden.

Ist der Google Tag Manager DSGVO-konform?

Der Google Tag Manager hilft Ihnen dabei, Code Snippets auf Ihren Webseiten einzubauen und zu verwalten. Dazu erhebt der Google Tag Manager Daten in Bezug darauf, wie einzelne Tags auf einer Webseite verwendet werden. Er leitet diese an die angebundenen Analyse-Tools weiter, welche die Daten speichern und auswerten. Achtung: Zum Teil handelt es sich dabei um personenbezogene Daten wie IP-Adressen. Sie müssen deshalb besondere datenschutzrechtliche Anforderungen erfüllen. Dazu gehört zum Beispiel, in Ihrer Datenschutzerklärung hinzuweisen, dass Sie den Google Tag Manager nutzen. Außerdem ist es empfehlenswert, die IP-Adressen Ihrer Webseitenbesucher zu anonymisieren. (Disclaimer: Diese Angaben wurden sorgfältig recherchiert, es besteht jedoch keine Garantie auf Vollständigkeit und Aktualität.)

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